Bürgerschaftliches Engagement ist eine bedeutsame Form der Beteiligung an den Belangen des Gemeinwesens. Von Belang sind vor allem die Bedürfnisse der Menschen nach Gerechtigkeit, nach sozialer Sicherheit und demokratischer Teilhabe. Sie zu gewährleisten gehört zu den Grundelementen des Sozialstaates.

Zum Selbstverständnis der Arbeiterwohlfahrt gehörte stets das wohlfahrtspolitische Mandat, die Daseins­vorsorge als einen Rechts­anspruch der Bürger zu vertreten, zu verteidigen und in ihrer Ausgestaltung weiter zu entwickeln. Damit war die Überzeugung verbunden, dass die Chancen der Freiheit und der Demokratie nur begriffen und genutzt werden können, wenn Menschen sich sozial gesichert wissen.

Menschen brauchen einander, aber sie müssen ihren Zusammenhalt immer von Neuem finden. Darauf sind sie besonders dann angewiesen, wenn sich die traditionellen Formen staatlich garantierter Versorgung wandeln und damit neue Verant­wortung und Zuständigkeiten auf jeden Einzelnen zukommen.

Die Arbeiterwohlfahrt bietet Orte, an denen soziale Beziehungen geknüpft werden und Gemeinschafts­leben außerhalb von Familie und Beruf erfahrbar wird. Das stärkt das Bewusstsein, aufeinander angewiesen zu sein. Individuelle Anliegen und gemein­schaftliche Interessen können hier eine Plattform finden und politischen Einfluss bewirken.